Kulturelles Erbe von Hip-Hop

Eines der Hauptziele des FHIs ist die Pflege und Vermittlung des kulturellen Erbes von Hip-Hop. Unser Kulturverständnis umfasst die Elemente DJing, Breaking, Emceeing, Writing, Beatboxing und Beatmaking, aber auch Aspekte wie Mode, Sprache, Unternehmertum, Philosophie, Geschichte und Bildung, sowie ein respektvoller Umgang mit Mensch und Umwelt. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der zwar einen philosophisch-moralischen Überbau hat, aber vor allem in der Praxis gelebt wird.

 

Mit dem Institut passen wir unsere Formel einem veränderten Kontext an: "We update our formulas", wie Guru auf You Know My Steez (1998) erläutert. Einerseits ist es eine Anpassung an eine Zeit, in der aus den Elementen jeweils eigene subkulturelle Verästelungen gewachsen sind, die miteinander kaum mehr in Berührung kommen. Diese Vielfalt von Hip-Hop ist etwas wunderbares und ein Motor für kulturelle Innovation und gesellschaftlichen Wandel. Nichtsdestotrotz sehen wir es als Aufgabe, an die Wurzel des Baumes, aus dem diese verschiedensten Äste und Früchte gewachsen sind, zu erinnern und sie zu pflegen.

 

Ein anderer Aspekt, der ebenfalls mit einem veränderten Kontext zu tun hat, ist die Herausforderung, Strukturen zu schaffen, damit die Pionierinnen und Pioniere der Kultur und nachfolgende Generationen würdig altern können. Geschichten erzählen zu lassen, diese zu sammeln, zu archivieren und Strukturen und Formate zu schaffen, bei denen das Wissen, die Fähigkeiten und die Werte an die nächsten Generationen weitergegeben werden können, ist eine Mission, die wir nicht zuletzt aus eigener Notwendigkeit verfolgen. Denn, warum sollten junge Menschen sich für Hip-Hop entscheiden, wenn es darin langfristig keine Perspektiven gibt? Das FHI leistet hier Pionierarbeit und bietet eine Möglichkeit, sich aktiv an der Pflege des Kulturerbes zu beteiligen.

(Foto Credits: FHI)

Am 15.03.2023 wurde die "Hip-Hop Kultur in Heidelberg und ihre Vernetzung in Deutschland" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen. Hier ein Ausschnitt aus dem Antwortschreiben:

"Das Fachkomitee würdigt den offenen Partizipationscharakter der Hip-Hop Kultur in Heidelberg und ihre breite Vernetzung in Deutschland, ebenso wie die generationsübergreifende Weitergabe und dynamische Weiterentwicklung der Kulturform. Das Fachkomitee lobt besonders die im Antrag beschriebenen Erhaltungsmaßnahmen in den Bereichen Bildung, Dokumentation, Forschung und Weitergabe sowie, dass sich der Antrag kritisch reflektierend mit der Geschichte der Kulturform auseinandersetzt und auch auf vorhandene Risiken für ihren Fortbestand eingeht."

Der Antrag wurde von dem Stadtarchiv Heidelberg initiiert und größtenteils von Bryan Vit verfasst.

Diana Weber und Dr. Michael Braun vom Stadtarchiv Heidelberg und Toni Landomini (v.l.n.r.) bei der UNESCO Urkundenverleihung in Potsdam, 2023 
(Foto Credtis: Carola Piegert)

Beratung

Habt ihr Fragen zum Kulturerbe von Hip-Hop generell oder spezifisch dem immateriellen Kulturerbe von Hip-Hop in Heidelberg? Wollt ihr selbst einen Antrag für eure Kulturform bei der UNESCO stellen und möchtet euch darüber austauschen? Wir helfen gerne. Schreibt uns per Mail an kontakt[at]freieshiphopinstitut.de oder über das Kontaktformular.

 

Wen wir bisher beraten haben:

  • Kulturamt (Hahn, Landomini und Vit als Berater), Heidelberg
  • The Hip Hop Museum, Bronx (Hahn ist Advisory Board Member)
  • Global Hip Hop Studies Journal (Hahn ist Artistic Advisory Board Member)
  • Verantwortliche "Projet Patrimoine Culturel Immateriel" von Seine Saint-Denis, Paris
  • Dr. Motte & Rave the Planet "Techno als Immaterielles Kulturerbe", Berlin
  • Verantwortliche "Immaterielles Kulturerbe" Museum Warschau, Polen
  • Initiative "Hip-Hop in der DDR als immaterielles Kulturerbe", Dessau
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