Unser Institut vermittelt, erforscht und archiviert das kulturelle Erbe von Hip-Hop: von den Geschichten und Philosophien, den Dokumenten und Archivalien bis zu den künstlerischen Praktiken und moralischen Werten.
Das FHI ist das erste Hip-Hop Institut, das von Pionieren der Kultur gegründet wurde: "We update our formulas."
Mit unserem Team aus Zeitzeugen, Künstlern und Wissenschaftlern bringen wir die Erfahrung und das Fachwissen mit, Hip-Hop in der Theorie und Praxis authentisch zu vermitteln.
Let's build!
"You can't just observe a Hop, you gotta hop up and do it!" - KRS-One & Marley Marl (Hip Hop Lives, 2007)
Die Pflege des kulturellen Erbes von Hip-Hop beinhaltet die Vermittlung von Wissen, Können und Werten an die nächsten Generationen - eine Mission, die wir seit Jahrzehnten mit Herzblut verfolgen. Warum wir Hip-Hop auch als kulturelle Bildung verstehen und wie wir diese von Schulen bis Universitäten umsetzen, entdeckt ihr hier.
Hip-Hop ist seit längerer Zeit ein spannendes Forschungsobjekt, sodass sich an den Unis mittlerweile die Hip-Hop Studies etabliert haben. Mit der Gründung des Freien Hip-Hop Instituts nehmen wir das Erforschen unserer Kultur in die eigene Hand, unabhängig und nach unseren Prinzipien. Mehr über unseren Ansatz, Publikationen und Projekte erfahrt ihr hier.
Die Sammlung und Archivierung von Dokumenten ist ein essentieller Bestandteil der kulturellen Gedächtnisarbeit. Das Hip-Hop Archiv, welches wir seit 2020 in Kooperation mit dem Stadtarchiv Heidelberg aufbauen, dient diesem Zweck. Hier findet ihr Informationen über das Kulturerbe und die Archiv-Arbeit.
Ihr seid an einer Hip-Hop Veranstaltung interessiert und braucht Unterstützung beim Programm oder der Konzeption des Inhalts, z.B. einer Jam, Konferenz oder Ausstellung? Wir kuratieren diese für euch. Referenzen zu Ausstellungen findet ihr hier.
Ihr habt Fragen zur Geschichte, plant ein Film- oder Buchprojekt und möchtet eine fachkundige Meinung zu Hip-Hop einholen? Wir haben vielleicht die Antworten und beraten euch gerne. Schreibt uns per E-Mail kontakt[at]freieshiphopinstitut.de oder über das Kontaktformular.
"Move as a team, never move alone" (Public Enemy) - Als Hip-Hop-Aktivisten verfügen wir über ein globales Netzwerk und auch auf nationaler Ebene haben wir viele Kooperationspartner. Und wir werden wachsen. Für Kooperation und Austausch schreibt uns gerne an.
Toni Landomini (geb. 1969) alias "Toni-L" ist der Geschäftsführer des FHIs. Er ist Hip-Hop Pionier der ersten Stunde und lebt seit seiner Geburt in Heidelberg. Als Gründungsmitglied von Advanced Chemistry (1987) blickt er auf eine lange und erfolgreiche Zeit als Musiker, Kulturvermittler und Friedensbotschafter zurück: Mit dem Lied "Fremd im eigenen Land" (1992) hat er zusammen mit seinen Bandmitgliedern Linguist (Kofi Yakpo) und Torch (Frederik Hahn) die internationale Aufmerksamkeit auf Rassismus in Europa gelenkt und mit seinen Solo-Alben "Der Pate" (1997) und "Der Funkjoker" (2002), dem Live-Album "Funkanimal" (2007) und zahlreichen Gast-Auftritten spielte er Konzerte und Tourneen in der ganzen Welt.
Auf Songs wie "Dummerweise", "Sind wir Gäste?" oder "Zerbombte Zukunft" setzt er sich für humanistische Werte ein und plädiert für ein friedvolles und tolerantes Miteinander. Diese Funktion als Instanz, welche die Gesellschaft kritisch hinterfragt und kommentiert, übt er seit 2016/2017 auch in der Rolle als Chor im Stück "Biedermann und die Brandstifter" des Theater Heidelbergs aus. Im Nationaltheater Mannheim ist er 2023/2024 Teil des Stücks "Nathan" von Nuran David Calis, in welchem er die Themen Krieg, Vertreibung, Flucht und Ausgrenzung mit seinem Rap in Szene setzt.
Auch im Bereich der Kulturellen Bildung ist Landomini ein Pionier und sowohl international als auch lokal tätig: Bereits 1998 leitete er in Straßburg das Projekt Quartiers d'Europe und wirkte an mehreren Bildungsprojekten auf internationalem Terrain mit. Heute zeigt er als Referent des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg an Schulen Handlungsstrategien gegen Fake und Hass auf. Ebenfalls leitet er in Heidelberg das Nachwuchsförderprojekt Sprungbrett des Karlstorbahnhofs und engagiert sich seit Jahren als Juror beim Erzählwettbewerb der Julius-Springer-Schule und dem Vorlesewettbewerb in der Stadtbücherei.
Nicht zuletzt war Landomini im Komitee der Bewerbung Heidelbergs zum Titel der UNESCO City of Literature Repräsentant für die Rap-Literatur und agiert als Berater und Sprecher vor den Kulturausschüssen bei der Konzeptionalisierung und Umsetzung des Hip-Hop Archivs.
Bryan Vit (geb. 1988) alias "Static Fanatic" ist der wissenschaftliche Leiter des FHIs. Aufgrund seiner Faszination für Rap und Hip-Hop als aktiver MC und Produzent (SFS, The Wake Up) absolvierte er nach dem Gymnasium ein Studium in Deutscher und Englischer Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Bern. 2014 zog er für die Promotion nach Heidelberg, wo er mit einem soziosemiotischen Hintergrund an der Grenze zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur forscht. Sein Ansatz der "wissenschaftlichen SchreibKritik" steht für ein mutiges und kreatives Experimentieren mit alternativen Formen und Formaten der Bildungsvermittlung. Das multimediale "Zunge a dr Waag - Ein sprachphilosophisches Traktat in Lyrik und Bild" (2023) ist ein Beispiel dafür (siehe Publikationen).
2015 organisierte er eine Hip-Hop Ringvorlesung in Bern, zu der er u.a. Hahn und Landomini einlud. Ihre Zusammenarbeit intensivierte sich mit der Involvierung ins Projekt Hip-Hop Archiv 2017. Im Prozess der Historisierung des lokalen Hip-Hop ist er die Schnitt- und Koordinationsstelle zwischen Akteuren, Kulturamt, Stadtarchiv und Universität und agiert als "Realisateur" für verschiedenste Projekte: Er kuratierte die Ausstellung "25 Jahre 360 Grad", co-editierte die "Blauer Samt"-Monografie, war Projektmanager beim Festival "50 Jahre Torch" und begleitet den Aufbau des Hip-Hop Archivs. Indes verfasste er auch den Antrag zur Aufnahme der "Hip-Hop Kultur in Heidelberg" ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission.
Vit schreibt, moderiert und publiziert, hält Vorträge und macht seit über 15 Jahren Hip-Hop Bildungsarbeit an Schulen, Jugendhäusern und Universitäten. Er war der erste Wissenschaftler, der einen Lehrauftrag für Hip-Hop von der Universität Heidelberg erhielt und ist Gründer und Initiator von mehrerern Bildungsformaten: "Hip Hop Monday", einem Kollektiv für Hip-Hop Education, "Lets Talk About Hip Hop", einem transdisziplinären Forschungskolloquium und "YEEAHH", einem internationalen Hip-Hop Jugendaustausch-Programm. Zusammen mit Landomini ist er als Referent fürs Landesmedienzentrum tätig und leitet in diesem Schuljahr auch eine eigene Hip-Hop AG an einer Gemeinschaftsschule in der Region.
Frederik Hahn (geb. 1971) alias "Torch" ist der Direktor und Visionär des FHIs. Er ist in Heidelberg geboren und aufgewachsen und seit Mitte der 1980er Jahre eine der schillerndsten Figuren der Hip-Hop Kultur in Deutschland und Europa. Torch etablierte den Freestyle in deutscher Sprache, zählt zur ersten Breakdance-Generation Europas und war in der Rhein-Neckar-Region Vorreiter im Graffiti Writing. Er gründete das erste Hip-Hop Studio in Heidelberg und das älteste, noch aktive Hip-Hop-Label Deutschlands: 360° Records. Unter den Pionieren der "Alten Schule" gilt er weithin als treibende Wirkungskraft in der Vernetzung und Strukturbildung der nationalen und internationalen Hip-Hop Szene.
Als Rapper und Künstler war Torch mit Advanced Chemistry von Beginn an prägend für die Profilierung des Heidelberger Hip-Hops mit politischer Attitüde, gesellschaftskritischen Texten und sozial-verbindendem Ansatz. In seinen Werken und Performances verschmilzt er Rap, Philosophie und Literatur und inspiriert seit Jahrzehnten Menschen unterschiedlicher Generationen, sozialer Schichten und kultureller Hintergründe. Sein Album "Blauer Samt" (2000) erzielte große Erfolge im deutschsprachigen Raum. Mit seiner Monografie zum Album ist er derzeit auf Tour und begeistert die Rap- und Literatur-Szene.
Als Organisator von Hip-Hop-Veranstaltungen leistet er seit jeher seinen Beitrag zur Kultur. Bis zum Jahr 2022 veranstaltete er jährlich Sommer und Winter-Jams, auf denen alle Elemente vertreten waren und sowohl lokale wie internationale Künstlerinnen und Künstler auftraten. Torch pflegte schon früh enge Kontakte zur New Yorker Hip-Hop Szene; so war er als einer der ersten Europäer Teil der Universal Zulu Nation.
Heute ist Hahn als europäischer Vertreter des Hip-Hop Museums in der Bronx, NYC, sowie im Editorial Board des Global Hip-Hop Studies Journals maßgeblich in die internationale Erforschung und Geschichtsschreibung von Hip-Hop eingebunden. Als Zeitzeuge und Forscher setzt er sich u.a. mit der Entstehung der Kultur in den USA und Deutschland auseinander, hält Lesungen und doziert an Hochschulen. Die Gründung eines eigenen Hip-Hop Instituts ist eine Vision, die schon lange in ihm schlummerte und nun endlich Realität ist.
Hier findet ihr eine kleine Auswahl an institutionellen Kooperationspartnern des FHIs.
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